Myostatiktest
Myostatiktest
Dr. Maria Lack
der Myostatiktest ist eine kinesiologische Testvariante, die sich vom sogenannten "O-Ring-Test" nach Dr. Omura abgeleitet und von H. Konzelmann so modifiziert wurde, dass die Testergebnisse messtechnisch mit geringem apparativen Aufwand objektivierbar sind.
Er ist eine Kombination aus Reaktionszeit- und Kompensationskrafttest, wobei hauptsächlich Reaktionszeitänderungen für die gesetzmäßig ablaufenden Veränderungen der Testergebnisse verantwortlich sind.
Wichtig ist das Maß relativer Veränderungen von einer Testsituation zur anderen. Besonders viel Wert wird dabei auf eine reproduzierbare, standardisierte Anordnung gelegt, bei der auf die zu einem Ring geformten rechten Hand der zu testenden Person eine definierte Belastung ausgeübt wird.
Beim Test können mit einiger Übung folgende Ergebnisse beobachtet werden: Der Patient kann die Fingerkuppen bei Belastungen von ca. 130 N (ca. 13 kp) reproduzierbar zusammenhalten: Testergebnis "stark". Im wesentlichen zeigt das Testergebnis, dass die getestete Person ihre muskuläre Gegenleistung (Kompensationskraft) einer schnellen äußeren Veränderung des mechanischen Druckes einwandfrei anpassen konnte.
1. der Klient kann die Fingerkuppen bei gleicher Belastung reproduzierbar nicht zusammenhalten: Testergebnis "schwach". Testet der Patient "schwach" liegt eine Reaktionsverminderung vor.
2. die Fähigkeiten des Probanden, seine Muskelspannung gegenüber einem schnellen äußeren
Zugimpuls zu stabilisieren, hängt entscheidend von der Qualität des inneren Informationstransfers seiner Reaktionsgeschwindigkeit ab. Dieser unterliegt wesentlich dem Einfluss bioenergetischer
Befindlichkeiten: Krankheiten, Erschöpfung, Müdigkeit, Nahrungskarenz, Flüssigkeitsmangel, Alkohol, Tranquilizer z. B. können eine Verschlechterung der Reaktionsqualitäten bewirken.
Kinesiologische Einflussfaktoren * (S. Heyartz) müssen berücksichtigt werden: Schmuck/Metall, Brillen, Schallwellen, magnetische Felder Beleuchtung/Neonlicht, Durst, Temperatur von Getränken, Belüftung des Versuchsraumes, Stühle aus Kunststoff, Metallstühle, Stühle, wo das Metall die Körpermitte kreuzt. Sitzhaltung (z.B. locker sitzen, körpersymmetrisch sitzen, geradeaus schauen, Füße parallel, Schulter in gleicher Höhe, Beine nicht überkreuzen, zwischen Füßen und Knien kleinen Abstand lassen, den rechten Arm im rechten Winkel zum Körper halten und den Arm am Körper anliegen lassen) Blickrichtung, Handhaltung, Narben von Operationen, Implantate, Plomben-Art/Material, Metall (auch im Körper) Textilien (besonders synthetische Fasern sind problematisch) Schuhe (vor allem hohe Schuhe oder Schuhe mit Metallschnallen)Metallschnallen und -knöpfe.
Vorteile des Myostatiktestes in der Praxis:
Er ist mit einiger Übung einfach zu erlernen. Es fließen keine Messströme, Hautfeuchtigkeit spielt keine Rolle, Messpunkte werden nicht traumatisiert, seine Reproduzierbarkeit verringert Fehlinterpretationen und ermöglicht ein rasches Austesten.
Der Myostatiktest ist in der Praxis ausgezeichnet anwendbar, kann sowohl zur Diagnostik als auch zur Überprüfung einer Therapie verwendet werden, benötigt im allgemeinen keinen apparativen Aufwand und ist auch für den Patienten eindrucksvoll, wenn er die positive oder negative Wirkung z. B. eines Medikamentes sofort direkt an sich selbst erfährt. Letzteres fördert die Compliance.
Literatur: Heyartz, Susanne: Kinesiologie: Überprüfung kinesiologischer Grundaspekte, Freie wissenschaftliche Arbeit zu Erlangung des Grades einer Diplom-Psychologin an der Fakultät für Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1. 7. 1996. Die Arbeit besteht aus 290 Seiten. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Überprüfung kinesiologischer Grundaspekte. Es wurde der Myostatiktest ausgewählt.
Das Hauptanliegen der Arbeit ist:
- Rekonstruktion des O-Ring Tests
- Objektivierung des O-Ring Tests
- Überprüfung der postulierten Wirkung einiger von Besser-Siegmund und Diamond angeführter Reize
- Überprüfung, inwieweit die Ergebnisse durch die Erwartungen der Versuchspersonen bedingt sind
(Suggestionen oder eigene Erwartungen)
Zur Objektivierung wurde von H. Konzelmann eine Sonderanfertigung des Myostatik-Controllers aus der K-Med-Entwicklung verwendet. Es wurden 121 Personen getestet.
Sie wurden in drei Gruppen aufgeteilt:
Gruppe W erhielt richtige Aufklärung über die postulierte Wirkweise
Gruppe L die falsche
Gruppe N keine Erklärung Geprüft wurden äußere Einflüsse, eine Batterieuhr und akustische Reize.
Als zusammenfassendes Ergebnis lässt sich festhalten:
"Weder die Instruktionen noch die individuellen Erwartungen beeinflussen das "Haltevermögen" unter den Einflussfaktoren. Die Unterschiede im "Haltevermögen" sind ausschließlich auf die verschiedenen Testreize zurückzuführen. Der Körper kann also unabhängig von "mentalen" Überzeugungen und Beeinflussbarkeiten die Qualität der Reize erkennen."